Druck und spezifisches Gewicht
Unter Druck oder bei starker Abkühlung verdichtet Ammoniak sich zu einer klaren Flüssigkeit. Bei einem Austritt von flüssigem Ammoniak bilden sich große Mengen an Ammoniakgas. Aus einem Liter flüssigem Ammoniak werden etwa 800 Liter Ammoniakgas. Der Druck des Ammoniaks ist stark abhängig von der Temperatur:
- Bei -5° ͦC beträgt der Druck 2,6 bar
- Bei 5° ͦC beträgt der Druck 4,3 bar
- Bei 15° ͦC beträgt der Druck 6,4 bar
- Bei 25° ͦC beträgt der Druck 9,2 bar
Ebenso ist das spezifisches Gewicht des Ammoniaks abhängig von der Temperatur:
- Bei -5 ̊C beträgt das spezifische Gewicht 0,645
- Bei 5 ̊C beträgt das spezifische Gewicht 0,632
- Bei 15 ̊C beträgt das spezifische Gewicht 0,618
- Bei 25 ̊C beträgt das spezifische Gewicht 0,603
Je niedriger die Temperatur, je größer der Inhalt von Ammoniak in einem Behälter.
Feuergefahr
Mischungen von Ammoniak und Luft sind entzündlich bei einem Gehalt von zwischen 15 und 28 Volumenprozent Ammoniakgas (150.000-280.000 ppm). Im Extremfall wird eine Mischung innerhalb dieser Grenzwerte explodieren. In der Praxis ist Ammoniak allerdings nicht leicht anzuzünden.
- Ammoniakgas, das aus einem Behälter strömt, macht ein Risiko für die Entstehung entflammbarer Mischungen aus.
- Das Rauchen und offenes Feuer sind beim Umgang mit Ammoniak verboten.
Stark kochendes flüssiges Ammoniak ist entflammbar. Mit Beendigung des Kochvorgangs gehen jedoch auch die Flammen aus. Flüssiges Ammoniak, dass sich aufgrund starker Verdampfung abkühlt und in einen Ruhezustand übergeht, gibt keine ausreichenden Mengen an Gasen ab um einen Ammoniakbrand zu gewährleisten. Bei kaltem flüssigen Ammoniak besteht deshalb keine Feuergefahr. Das Hinzukommen anderer Brandherde, beispielsweise auslaufendes Öl oder Benzin erhöht aber die Gefahr in bedeutendem Maße. Beim Brennen von Ammoniak entstehen Wasser und Stickstoff. Unsere Atmosphäre enthält 79% Stickstoff.
Tests, bei denen Ammoniakgas oder flüssiges Ammoniak im Freien mit einer Gasflamme angezündet wurden, haben gezeigt, dass Ammoniak eher schwer entflammbar ist und dass das Feuer normalerweise nach Entfernung der Gasflamme wieder ausgeht. Das „Festhalten“ eines entzündlichen Gemisches ist eher schwierig. Wie oben angeführt, ändern die Verhältnisse sich allerdings, wenn Öl eine Rolle spielt. Im Freien geht das Entflammen von Ammoniak also eher träge vor sich; anders aber verhält es sich bei Austritten in geschlossenen Räumlichkeiten, in denen explosive Gemische entstehen können und wo eventuelle Zündquellen vorhanden sind.